Party Pikant, Venedig

Party Pikant, Venedig

die fehlende Hand der Weiblichkeit von Art Adoro www.artadoro.de
Spitzenrezension aus Deutschland! Aktuell auf amazon.de erhältlich, € 13,99
Von Amelie Müller
Sie gibt 5,0 von 5 Sternen. Es sei ein Fesselnder Kriminalroman
Bewertet in Deutschland am 16. Dezember 2024
Das Buch „Die fehlende Hand der Weiblichkeit: Ein Kärnten Krimi der SoKo Wörthersee“ von Art Adoro ist ein fesselnder Kriminalroman, der mit einer klug inszenierten Mischung aus Spannung, psychologischer Tiefe und malerischen Schauplätzen überzeugt. Die komplexe Handlung um einen bizarren Mordfall, der den Leser in die Welt des organisierten Kunstraubs, der Eifersucht und menschlicher Abgründe entführt, wird durch die unkonventionellen Ermittler – den charismatischen Kommissar Kramer und den genialen Hobby-Profiler Professore Andrea Salivatorie – zu einem besonderen Leseerlebnis. Der Stil des Autors verbindet präzise Beobachtungen mit poetischen Reflexionen über die dunklen Seiten des menschlichen Verhaltens und lädt dazu ein, über die Moral und Abgründe der Gesellschaft nachzudenken. Die stimmungsvolle Kulisse rund um den Wörthersee und darüber hinaus verleiht der Geschichte eine einzigartige Atmosphäre und bereichert die spannungsgeladene Handlung. Ein außergewöhnlicher Krimi, der bis zur letzten Seite mit einem raffinierten Spiel aus Wendungen und emotionaler Intensität fasziniert.

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Leseprobe aus dem Kärnten Krimi der SoKo Wörthersee die fehlende Hand der Weiblichkeit von Art Adoro, zu bestellen bei amazon.de, ebay.de, falterverlag.at

Szenenwechsel – Venedig, „Party Pikant“

Schon früh am Morgen, Professore Andrea dreht sich einmal mehr tief in seiner Bettwäsche verschlungen herum, hält es Elisabeth nicht mehr vor Anspannung in der Ruhe und Gelassenheit. Wie kann sich ihr Gatte ob des anstehenden Abends so gedankenlos seiner „la vita è bella“ Philosophie hingeben?
„Was ziehe ich denn heute Abend am besten an?“
Mit seinem Kopf tief im Kopfkissen steckend, wirft Andrea seiner Liebsten einen verstörenden Blick zu. In Gedanken wäre er versucht zu sagen „meine Schöne, bei deiner traumhaften Figur am besten das EVA-Kostüm!“
Aber Andrea ist wie immer ganz Gentleman und reagiert entsprechend.
„Du kennst den Dress-Code“!
„Ja, dasteht, aufreizend, edel, in Lack oder Leder, nicht vulgär, betont erotisch, Gesichts-Maske, stylisches Schuhwerk, halterlose Strümpfe.“
„Na dann hast Du doch alles Wissenswerte. Entscheiden musst halt Du.“
„Ich bin dafür viel zu dick!“
„Nein, etwas griffig, das ja. Du musst nicht mit den jungen Dingern konkurrieren. Dafür hast du doch Deine wohl gereifte Weiblichkeit.“
„Na, Du hast es ja viel einfacher. Hier steht Männer am besten im gepflegten Smoking und passendem Schuhwerk. Ebenso mit Gesichtsmaske, weißes Oberhemd und Fliege.“
„Andrea, Du bist mir grad keine Hilfe, ich rufe Palmira an!“
Elisabeth geht ins andere Zimmer und Andrea dreht sich noch einmal um. Es ist erst sieben Uhr in der Früh, Frühstück geplant für neun Uhr, da ist noch genug Zeit für einen Abstecher in die Traumwelt.
Elisabeth telefoniert derweil mit Palmira und ein Ähnliches Bild findet in auch in deren Wohnung statt. Die Damen sind sich einig, den Männern fehlt ein bestimmtes „Gen“.
So gehen Stunden vorüber und gegen 17 Uhr sind dann alle offenen und besonders die noch nicht gestellten Fragen geklärt. Man hat sich in zu 18:30 Uhr am Steg der Villa Grimaldini verabredet und gegen 17:45 Uhr wird dann Romeo erneut mit seiner Gondel den sicheren Weg durch die Kanäle Venedigs finden.
Es ist traumhaftes Wetter, gut für leichtbekleidete Damen und die Herren kommen beim Anblick dieser nicht nur aufgrund ihrer Garderobe ins Schwitzen.
Professore Andrea ist merklich stolz auf die Seine. Es bestärkt ihn einmal mehr, sein außergewöhnlicher Geschmack in der Wahl besonderer Frauen.

Beide steigen in die Gondel, Romeo gibt einen kräftigen Stoß und das edle Ross gleitet elegant durchs Wasser.
Immer wieder ist es ein wundervolles „Feeling“ durch die engen Kanäle und unter den zahlreichen Brücken, entlang der gut besuchten Restaurants entspannt zum Ziel zu gelangen.
Und dieses Ziel wird es heute Abend „in sich haben“!
Am Steg angekommen, wie immer längsseits hilft Romeo der Dame aus seiner Gondel, Andrea folgt und gehen stracks auf Palmira und Vincente zu. Nach einer herzlichen Begrüßung und dem Blick zum Entree ist es schon epochal. Der Palazzo zeigt sich in seiner bestechenden Größe, überall Blumen, fein abgestimmt festlich gekleidete Pagen und man weißt direkt und dennoch dezent auf den Einlass hin.
Hier und heute geben sich die Damen und Herren der feinen Gesellschaft die Hand und es treffen Geld und Adel aufeinander. Bizarre Menschen, sämtlich hinter einer Gesichtsmaske verborgen, die menschlichen Körper mehr oder weniger leicht bis gar nicht mit Kleidungsstücken bedeckt.
Die Gedanken sind frei und lasziv dahinter sind die schmachtenden Blicke einzelner älterer Herren zu erkennen. Hier treffen Fiktion und Realität in einem hohen Maß an Fantasie aufeinander oder es klaffen Wunschgedanken und „möchte haben“ weit auseinander.
Mancher Ausdruck von Leidenschaft findet sich hier hinter den Masken wohlbehütet verdeckt. Anzüglich bis hin zur gelebten Traumwelt. Der Blick in die Seele, ohne Maske sicher bei einigen Personen entlarvend sichtbar. Hinter einer Maske lebt es sich anscheinend besser.
Man trägt teures Geschmeide, schweres Uhrwerk und mitunter ein hohes Körpergewicht hier zur Schau.
Die allmächtige Gier nach Anerkennung ist greifbar nahe. Die Frage nach dem Sinn des Seins wird durch unsinniges Verhalten und Oberflächlichkeiten bestimmt.
Der Gastgeber ist Malteso, der Pate von Venedig bis hin zur gegenüberliegenden kroatischen Seite.
Heute Abend ist er jedoch der einladende Hausherr im Palazzo Grimaldini. Ganz in Schwarz gekleidet, sein Gesicht mit einer goldenen Gesichtsmaske verdeckt. Überaus freundlich, herrschaftlich findet er nette, hofierende Worte und wünscht dem Paar einen vergnüglichen, vorzüglichen Abend.
Die edle Eintrittskarte ist gekennzeichnet mit Daten zu beiden Personen. Ebenso ist die Häufigkeit der bisherigen Besuche vermerkt. Dieses ist insoweit notwendig, in der Ausgabe des farblichen Armbändchen. Elisabeth und Professore Andrea sind heute das erste Mal Gäste dieser „Party Pikant“. Beide erhalten jeweils ein blaues Armband. Ebenso die Dame Palmira und ihr Begleiter, Commissario Pellegrino.
Dann wird jedes Paar von einem Pagen vorweg in die große Halle geleitet und ein weiterer Page kommt mit einem Tablet edlem Champagner und bittet zum Drink.
Nach und nach füllt sich der Raum mit Menschen jeglicher Couleur.
Personen sind nur schwer zu erkennen, sämtlich mit einer Gesichtsmaske ausgestattet, achtet ein jeder auf die ankommenden weiteren Gäste.
Nach einer gefühlten halben Ewigkeit hat sich der Saal mit 600 Personen gefüllt. Manche tragen blaue, grüne, gelbe oder auch rote Armbänder. Es ist die Zeit für die Ansprache des Gastgebers.
„Guten Abend, verehrte Gäste. Ich danke zunächst allen, welche meiner Einladung zum ersten Male gefolgt sind und auch denen, welche schon des Öfteren hier zu Gast waren. Das ist für uns alle ein gutes Zeichen, unsere Party Pikant gefällt.
Bevor ich Ihnen allen einen erfolgreichen und erfüllenden Abend wünsche, erkläre ich für alle neuen Gäste hier kurz die Spielregeln.
Jeder von Ihnen hat bei der Begrüßung ein farbiges Armbändchen bekommen. Ich bitte Sie alle, dieses deutlich sichtbar zu tragen.
Es sind mehr als 600 Gäste heute Abend hier vertreten. Eingeladen wurden Personen aus der Kunst, der Kultur, den Medien, des Adels und der Geschäftswelt. Es wurden 150 Paare, 100 einzelne Männer und 200 einzelne Damen eingeladen.
Die Gesichtsmasken sind bis 22 Uhr zu tragen, danach können diese abgenommen werden.
Als Ende unserer Party ist fünf Uhr geplant. Eine Verlängerung ist im Einzelfall auf Anfrage möglich.
Wir haben hier im Palazzo Grimaldini vier große Etagen, welche jedoch nur mit der entsprechenden Farbe zu begehen sind.
Hier, in der ersten Etage, wir nennen es den ‚blauen Salon‘, beginnt die Party, auf dieser Ebene sind gewünscht, fröhliche, frivole Gespräche, unter- und miteinander. Kennenlernen ist die Devise. Ohne das Gegenüber zu sehen, deshalb sollten die Gespräche faszinierend sein.
Hier im großen Saal besteht die Möglichkeit, einander näher zu kommen.
Das Büffet ist ab sofort eröffnet und unsere Pagen reichen ihnen gerne, jedes Getränk, welches ihren Gaumen mit Freuden erfüllt.
Die nächste Etage ist der ‚grüne‘ Salon, dort ist das gegenseitige Anfassen bei Gefallen, erwünscht und erlaubt. Die ‚grüne‘ Etage verfügt über einen Saal und verschiedene kleinere Räume als Rückzugsmöglichkeit für persönliche Gespräche und Anbahnungen.
Der ‚gelbe‘ Salon hat noch mehr kleine Nebenräume, zum näheren kennenlernen. Hier ist dann das Anfassen und auch näherer Körperkontakt erlaubt und erwünscht. Zärtlichkeiten gemeinsam zu genießen ist hier das Thema.
Eine Etage höher befindet sich unser Highlight. Im ‚roten‘ Salon ist alles weitere möglich. Auch dürfen hier Sexspiele stattfinden, von gewagt bis bizarr.
Ganz viele kleine Zimmer geben die Chance auf eine persönliche und besonders lustvolle Bereicherung. Das Motto: ‚as you like‘.
Verehrte Gäste. Es ist nun an Ihnen, sich den Abend entsprechend Ihrem Gusto zu gestalten.
Noch ein Hinweis. Der Träger eines Armbandes kann die nächste Ebene nur dann erreichen, wenn ein anderer Farbenträger für ihn bürgt und beim Pagen an der nächsten Etage die andere Farbe für diesen Gast genehmigt.
Als Beispiel: Wenn Sie Träger eines ‚blauen‘ Armbandes sind, kann nur ein Träger eines ‚gelben‘ Armbandes ihnen den Zugang auf die ‚gelbe‘ Etage ermöglichen.
Also gehen Sie entsprechend Ihren Wünschen vor und ich wünsche nun allen Gästen viel Vergnügen.“
Es geht insgesamt ein lustvolles Raunen durch die Menge. Manch rotes Gesicht wird durch die Gesichtsmaske verdeckt.
Elisabeth und auch Palmira schauen sich an. Professore Andrea flüstert seiner Elisabeth beruhigende Worte liebevoll ins offene Ohr. Commissario Vincente hat selbiges vor, Palmira ist jedoch selbstsicher und reagiert entsprechend.
„Mein Liebling, sei Dir bewusst, ich bin Dir treu, all die anderen Männer können Dir das Wasser bei weitem nicht reichen!
Darauf richtet Elisabeth ihr Wort an Andrea.
„So ist es mein lieber Gatte, was habe ich denn von einem ‚one night feeling‘? Bei dir habe ich doch alles, was mein Herz begehrt“
Alle vier mischen sich nun unter die Menge, es beginnt ein reges Wortgefecht auf dem Spielfeld der Eitelkeiten. Manche Kriege werden hier geführt. Es gibt wie in jedem Spiel, Gewinner und auch Verlierer.
Der Palazzo wird seiner Bestimmtheit zugeführt und die Gäste von Malteso sind in allerbester Stimmung und wissen wohl nicht um den Grund ihres hier und Daseins.
„Andrea, mir ist bei den einleitenden Worten unseres Gastgebers zu den Spielregeln bewusst geworden, dass ‚rote‘ Armband an den Armen der in den Kanälen gefundenen Leichen konnten wir bisher nicht zuordnen. Ich vermute es waren Damen aus der ‚roten‘ Etage.“
„Sicher, Vincente, womöglich bei dem ein oder anderen Sexspielchen zu Schaden gekommen! Vielleicht sollten wir uns mal in diese Etage begeben?“
„Mein Guter, wie wollen wir es denn anstellen?“
„Elisabeth und Palmira werden nicht begeistert sein!“
„Als Commisario und Profiler werden wir uns schlecht outen können?“
„Vielleicht mal ein Gespräch mit einem Herrn oder einer Dame mit einem ‚roten‘ Armband führen, wie es dort oben abgeht?“
„Versuch macht klug!“
„Also, ein ‚nein‘ haben wir in der Tasche, versuchen wir unser Glück!“
Etwa eine Stunde später ist die Party in vollem Gange. Hinter mancher Maske mag sich das ein oder andere Gesicht befinden, aufreizende Damen sind frivol in Gesprächen und anderen Gesten verstrickt. Es wird getuschelt, kokettiert und ein jeder versucht sich mehr oder weniger ins rechte Licht zu setzen.
Elisabeth und auch Palmira werden obgleich ihrer exzellenten Wahl in punkto Kleidung und weiblicher Darstellung reichlich umworben.
Beide Herren genießen diesen Umstand, obgleich die ein oder andere Dame durchaus sich ihnen andient.
Das ein oder andere Glas Champagner lässt die Zungen lockerer werden.
„Andrea mein guter, schau Dir diese Figur an! Ein Traum! Was schätzt Du, wie jung mag diese Dame sein?“
„Vincente, ich schätze, dieses besondere Geschöpf der Natur hat kaum ihre 20 Jahre überschritten. Welch ein Fundus für ihren Gönner!“
„Noch trägt sie ein ‚blaues‘ Armband. Wenn sie dann irgendwann und irgendwie ein ‚rotes‘ ihr Eigen nennt, finden wir sie wahrscheinlich in den Kanälen wieder?“
„Hoffen wir mal nicht! Wäre doch eine Schande!“
Es geht schnurstracks auf 22 Uhr zu. Alle Versuche beider männlichen Gäste, das ‚blaue‘ Band gegen ein ‚rotes‘ zu tauschen hat bis jetzt nicht gefruchtet. Einige Gespräche mit Trägern entsprechender Bänder haben die Abläufe auf der ‚roten‘ Etage angerissen, zu genaue Informationen wurden jedoch verwehrt.
Was ist zu tun? Insgesamt ist die Stimmung gut.
„Elisabeth, macht dir diese Party Lust auf mehr?“
„Palmira, na wenn ich mit meinem Andrea jetzt allein im Zimmer wäre, ich wüsste meine Lust zu befrieden, aber hier oder oben, unter dem Zusehen anderer, ich bin mir nicht sicher? Ist nicht so wirklich mein Ding?“
„Ja, denke auch so!“
„Appetit macht es aber schon!“
„Wie heißt es denn so schön, gegessen wird zuhause!“
„Ob unsere Männer auch so denken?“
„Fragen wir sie irgendwann!“
„Ich glaube, Männer empfinden das irgendwie anders?“
„Wie meinst Du denn das?“
„Sind denn nicht alle Männer mehr ‚Geschlechtsteil‘ orientiert?“
„Alle?“
„Na bei Vincente bin ich mir manchmal nicht so sicher?“
„Ist er dir denn nicht treu?“
„Doch! Aber ist halt eben ein Italiener! Und die mögen doch Frauen. Wobei, Vincente ist da schon anders. Als ich ihn kennenlernte, hatte ich zunächst das Gefühl, er mag keine Frauen?“
„Wie meinst Du denn das?“
„Als ich nackt unter der Dusche stand, drehte er sich mit seinem Gesicht zur Seite, als ich ihn bat mir das Handtuch zu reichen.“
Und beim ersten Mal musste ich die Initiative ergreifen!“
„Andrea war auch nicht anders, ist ja auch Italiener. Wobei, wenn ich in seine Augen schaue, da lodert immer irgendein Feuer. Der ist ständig in ‚hab acht Stellung`!“
„Wie meinst Du denn das?“
„Na der kann sich oft nicht mit seinen Anzüglichkeiten zurückhalten!“
Als wir unlängst mit unserem Cabrio entlang der Uferstraße in der Nähe von Triest auf dem Weg nach Venedig waren, griff er mir zwischen meine Beine und fragte mich, warum ich eigentlich immer einen Slip unterm kurzen Rock tragen würde?“
„Und was war deine Reaktion?“
„Na, ich sagte, ‚wenn ich dir immer alles so einfach machen würde, wo ist denn da dein Ansporn?“
Darauf hat er weiter gemacht!“
„Und dann?“
„Seine Finger haben mich erregt und ich habe einen Orgasmus bekommen!“
„Du Glückliche!“
Vincente ist da nicht so mutig. Meistens muss ich den Anfang machen, aber das gelingt mir gut!“
„Anschließend war der Sitz ganz nass und das in meinem Alter!“
„Sei froh, andere benötigen dann schon eine Vaginalcreme!“
„Geh mir weg damit. Ich bin schon noch voller Lust. Wenn ich die ‚jungen Dinger‘ hier sehe, was haben die denn noch so vor in ihrem Leben?“
„Na, sich einen ‚Sugardaddy‘ suchen, welcher ihr Leben finanziert!“
„Was meinst du denn damit?“
„Das hier ist doch ein El Dorado für sexuelle Abhängigkeiten!“
„Alt trifft auf jung!“
„Du meinst, es geht hier nur um sexuelle Anmache?“
„Nicht nur, aber die einzelnen Damen und auch die einzelnen Herren suchen doch wohl kaum einen Plausch Partner für die Fragen des alltäglichen Lebens?“
„Sondern?“
„Der alte Sack dort, mit seinem ‚roten‘ Armband und seinem Übergewicht. Der hat Geld, Macht oder eine Frau zuhause, die er nicht mehr liebt, oder diese ihn nicht mehr lieben kann, weil sie ihn so unerotisch findet?“
„Nun trägst Du aber dick auf!“
„Ne, so läuft das doch hier!“
„Manche können auch nicht mehr ihren Mann stehen und kokettieren hier im Gedenken an unseren Casanova?“
„Da kennst Du dich ja besser aus als ich!“
„Sicher! Mancher bietet hier einer willigen Dame einen Himmel auf Erden, solange diese ihm sein Ego befriedet. Ob Geschlechtsverkehr stattfindet? Glaub ich oft nicht?“
„Und was passiert dann?“
„Elisabeth, nun sei nicht so die Unschuldsdame!“
„Hier haben wir eine Anbahnungsplattform der Extraklasse. Geld kauft Körper. Und weibliche Damen kaufen junge Burschen für ihren letzten Frühling!“
„Glaub ich nicht wirklich?“
„Glaubst Du denn etwa, diese Fregatte dort am Leuchter, wird angemacht von diesem Jüngling. Der soll ihr anschließend folgen, ihr ihre vergangene Jungend in Form von jungem Körper zurückgeben. Sie glaubt dann, immer noch attraktiv zu sein. Welcher banale Trugschluss?“
„Aber dann haben doch beide etwas davon!“
„Klar, meine Gute, und deshalb findet das hier statt und alle sind zufrieden!“
„Die Menschen sind komisch!“
„Nein, nicht komisch. Sie sind selbstherrlich, arrogant, gierig, kompromisslos, unverschämt, rücksichtslos, und so vieles mehr!“
„Es ist ein Haifischbecken!“
„Ja, und wir gehören hier wohl nicht wirklich dazu!“
„Unsere Männer sehen das sicher anders?“
„Nein, das glaube ich nicht!“
„Sie haben doch einen besonderen Grund hier zu sein. Da bin ich mir sicher. Aber schon schön, dieses alles hier direkt zu erleben.“
„Was machen denn unsere Männer?“
Vincente und Andrea sind etwas abseits der beiden Damen und führen ein Gespräch mit einem Herrn mit ‚rotem‘ Armband.

Gegen 24 Uhr hat der Gastgeber ein Feuerwerk angekündigt. Es ist etwa 15 Minuten vor Mitternacht und die Herren führen beide Damen auf den Balkon.
Venedig liegt in einem Lichtermeer. Eine laue Sommernacht, eine frivole Stimmung und gut gelaunte Gäste, wie kann ein Abend wie dieser noch besser sein?
Der Dom schlägt Mitternacht und ein Feuerwerk der Superlative spielt sein Farbenspiel am und gegen den Himmel.
Wenn es ein Optimum gibt, dann ist es hier zu sehen und womöglich zu empfinden,
Wenn auch die Hintergründe dieser Party vielfältig sind und die Armseligkeit der einzelnen Individuen nicht wirklich ans Licht kommt, so obsiegt einmal mehr die Oberflächlichkeit und ein jeder hier lebt in seiner Traumwelt. Bevor dann die Albträume ans Tageslicht gelangen, ist der Spuk vorbei. Die Macht der Eitelkeiten hat ihre Opfer gefunden. Die Opfer hat ihre Kurzweil in einer Blase befriedet und das Rendezvous des Narzissmus hat stattgefunden.
Das Feuerwerk ist vorbei. Der Gastgeber ist sich seiner Investition sicher und der ‚blaue‘ Salon lichtet sich. Andrea, Vincente, Palmira und auch Elisabeth haben ihre Kontakte genutzt und sich auf die ‚gelbe‘ Etage gehoben.
Jetzt ohne Gesichtsmaske sieht es sich besser. Das ein oder andere Gesicht scheint bekannt, die Stimmung ist ausgelassen und voller Frivolität.
Das Gespräch zwischen Palmira und Elisabeth hat bei beiden Damen eine Art von Zuneigung ausgelöst. Die zu Anfang vorhandene Distanz ist entschwunden. Eine frauliche Verbundenheit ist entstanden. Wiener Charme findet sich im venezianischen Dolce Vita wieder und umgekehrt.
Wohl dem der hat und kann.
Auf der ‚gelben‘ Etage angekommen, noch auf dem Balkon sich befindend, genießen unsere Vier ihren Abend und die ausgelassene Stimmung.
Der Gedanke, dass hier junge Mädchen der Lust wegen zu Tode gekommen sind, ist aktuell weit weg.
Eine Art der Liebes- und Lebenskunst wird hier vermittelt. Diese ist von Geld bestimmt, von Macht und Einfluss auf Menschen, welche mitunter kein Selbstbewusstsein haben oder kennen.
Sie sind Spielball eines perfiden Systems und werden wissentlich oder auch unwissentlich dazu benutzt.
Andrea und Vincente sind sich darüber im Klaren. Selbst wenn, und das ist mehr als sicher, hier junge Mädchen zu Tode gekommen sind, und perverse Männer ihre Hände in den besonderen Spielen dabei benutzt haben, wie ist ein Mord nachweisbar und wie einem einzelnen Mörder zuzuordnen?
Es kann theoretisch jeder aus der ‚roten‘ Etage sein. Alle Spuren haben die Wasser der Kanäle dahin gewaschen und eine Bondageknotentechnik und auch ein ‚rotes‘ Armband kann keine Spur zeigen.

Der oder die Täter sind sicher auch heute hier zugegen.
Machtlos und dennoch voller Faszination genießen besonders Palmira und Elisabeth diesen Abend. Haben beide doch ihre Liebsten in einem anderen Licht gesehen und so schauen besonders die Damen dem Treiben anderen zu.
In der Früh, wahrscheinlich gegen fünf Uhr ist die Party zu Ende. Sichtlich von Gefühlen verschiedenster Art und Weise inspiriert gehen sie zum Ausgang.
Am Ausgang erwartet sie der Gastgeber. Dieser hat wohl nicht am allgemeinen Treiben teilgenommen.
Malteso hat eine Gesichtsmaske ebenso abgelegt und kommt sehr ‚Geschäfts männisch‘ rüber. Er empfängt seine Gäste mit einem persönlichen Gruß zum Abschied.
Er bedankt sich in einer fast staatsmännischen Art und Weise.
Am Bootsanleger wartet Romeo. Wie vereinbart, so gegen fünf Uhr in der Früh, hilft Romeo zunächst beiden Damen in seine Gondel und dann den Herren.
Dann legt Romeo ab und die Fahrt durch das dunkle Venedig und seine geheimnisvollen Kanäle beginnt. Nur Romeo kennt den direkten Weg, zunächst zu Palmira und ihrem Vincente.
Die laue Sommernacht vermittelt eine ganz besondere Stimmung. So schön kann Leben sein. Glück und Zufriedenheit bedarf oft nicht mehr als zwei Menschen, welche sich lieben und ihr Glück bereit sind, mit anderen zu teilen.
Am Appartement der venezianischen Gräfin angekommen, sind innige Umarmungen ein ‚Muss‘ und während die Gondel schwankt, bleibt der Abend stabil in seiner Erinnerung. Schön war es.
Ein Küsschen zum Abschied hier und da, Romeo kennt den weiteren Weg. ‚Man trifft sich‘ ist der Wunsch zur Nacht und auch ein ‚sleep well‘ kommt über die Lippen.
Mit einem Winken sticht Romeo erneut in die Kanäle zum Zielhafen von Elisabeth und ihrem Liebsten. Ja, Elisabeth ist sich seit heute wieder mehr als sicher, ihr Andrea ist ihr ganz persönlicher Romeo und sie will gerne für immer seine Julia sein.
Freudige Gesichter erfreuen den Concierge an der Rezeption. Elisabeth zerrt ihrem Andrea zum Aufzug, weist auf ihre besondere Stelle hin, welche nur sie innehat, sie ist neben Elisabeth heute Abend die fordernde ‚Eva‘ und erinnert ihren Andrea an den Moment im Cabrio, als dieser den vorhandenen Slip dennoch zu umgehen wusste. Heute früh verlangt sie seine volle Aufmerksamkeit in dieser speziellen Art und Weise der zwischenmenschlichen Begierde und am Hotelzimmer angekommen, schließt sich für heute der Kreis.